Weiterentwicklung Areal Kühegärten Fellbach

WEITERENTWICKLUNG DES AREALS KÜHEGÄRTEN FELLBACH

Auftraggeber Stadt Fellbach

Planung 2020

Ort Fellbach

Größe 2,8 ha

Wettbewerb Gelistete Mehrfachbeauftragung mit Vergütung und Auftragszusage

Team Alice Mazzoni-Selbach, Lucas Keller, Hannah Walter

Am Siedlungsrand
Das Gebiet bildet den Abschluss von Fellbach in Richtung Bad Cannstatt. Der bestehende Siedlungsrand ist sehr vielfältig, die direkte Umgebung ebenso. Der Entwurf ergänzt eigenständig diese Vielfalt mit vier kleinen Siedlungsschollen und kompakter Bebauung.
Die prägnante städtebauliche Setzung definiert differenzierte und qualitätsvolle Freiräume auf der einen Seite, gleichzeitig werden vier flexible Baufelder ausgebildet, die eine maximale Varianz unterschiedlicher Typologien und Wohnformen nebeneinander erlauben.
Die Realisierung unterschiedlichster Wohntypen ist möglich, ohne das städtebauliche Gesamtgefüge zu beeinträchtigen. Der Zuschnitt der vier Baufelder erlaubt eine schrittweise Realisierung, kompakte Bauformen ermöglichen bezahlbare und nachhaltige Gebäude.

Wohnen in vier Nachbarschaften
Die vier städtebaulichen Setzungen verteilen sich auf das Gebiet. In der Mitte des Gebiets, in der Verlängerung der Eugenstraße, steht ein breiter platzartiger Grünraum der Allgemeinheit zur Verfügung. Hier befindet sich ein platzartiges Ensemble mit Spielplatz und einer Spielwiese als Angebot für die neuen Bewohner und das Umfeld.
Die Nachbarschaften orientieren sich jeweils um einen gemeinschaftlichen Bereich, aus dem alle Gebäude erschlossen werden. Verschiedene Wohnformen sorgen für eine soziale Durchmischung. Vielfältige Typologien bieten sowohl Wohnraum für junge Familien als auch altersgerechtes Wohnen.
Ein grüner Saum um die Gebäude schafft den notwendigen Filter zum öffentlichen Raum. Die bestehenden Landschaftsbezüge werden gestärkt. Die Nachbarschaften öffnen sich nach Westen zum Landschaftsraum. Freie Sicht in die Landschaft ist sowohl aus den Nachbarschaften als auch aus den Zwischenräumen sowie in der Verlängerung der Eugenstraße.

Schallschutz
Sowohl am nördlichen als auch am südlichen Rand bilden Hauszeilen einen Schallschutzriegel, im Süden ergänzt durch eine landschaftliche Komponente.

Freiraum
Die geordnete, angrenzende Kulturlandschaft mit ihren Reihen und Feldern wirken unmittelbar in das Neubaugebiet der Kühegärten hinein. Das daraus abgeleitete orthogonale Prinzip spiegelt sich in den Gärten und Höfen wider.
Ein Obstbaumraster bildet den Rahmen der vier Baufelder, in denen die privaten Freiflächen mit Schnitthecken gefasst sind. Es entsteht eine klare räumliche Ordnung, die einerseits zur Orientierung innerhalb des gesamten Quartiers und andererseits zu einer guten Zonierung der Freiräume im Quartier führt. Lediglich in den Höfen und auf dem Quartiersplatz brechen lockere Baumhaine in wassergebundenen Flächen das orthogonale Prinzip auf. Darunter und dazwischen finden sich informelle Spiel- und Aufenthaltsangebote für die jeweiligen Nachbarschaften.
Durch die leichte Neigung des Geländes nach Nordosten wird das Oberflächenwasser der Dächer und Verkehrsflächen in Wiesengräben unterschiedlicher Breite nördlich und östlich der Baufelder zur Versickerung und Retention geleitet. Im Grunde gilt das Prinzip der „Schwammstadt“, sodass alles Oberflächenwasser im Gebiet verbleibt. Zwischen den je zwei Baufeldern im Norden und Süden wird den Bewohnern der beiden Nachbarschaften Grabe- und Gartenland zur gemeinsamen Bewirtschaftung angeboten.

Erschließungs- und Mobilitätskonzept
Ein engmaschiges Wegenetz verbindet das Quartier mit der Umgebung. In Verlängerung der Eugenstraße entsteht ein multifunktionaler Bereich für Anwohner und Bewohner.
Das bestehende versiegelte Straßennetz wird nicht vergrößert, nur die Zufahrt zu den im Osten angebotenen oberirdischen Stellplätze ist möglich. Westlich des Planungsgebiets schafft ein Fuß- und Radweg eine zusätzliche Verbindung ins übergeordnete Wegenetz.
Das Gebiet wird verkehrsarm geplant. Die Erschließung des MIV erfolgt zum einen über den bestehenden Apfelweg, zum anderen erfolgt eine Zufahrt zur TG im nördlichen Feld von der Eugenstraße. Alle weiteren Wege sind nur als Zufahrt zu den Stellplätzen im Osten geplant. Ansonsten stehen die Wege nur Fahrrädern und Fußgängern zur Verfügung. Im Sinne der Nachhaltigkeit und um kostengünstig zu bauen wird ein großer Teil der Stellplätze (circa 50) oberirdisch unter Bäumen angeboten.
Carsharing und E-Bikes sollen auf dem zentralen Parkplatz zur Verfügung gestellt werden.

Weiterentwicklung Areal Kühegärten Fellbach

Gemeinschaftlich Leben im Grünen_IBA 2027

Leben in grünen Nachbarschaften