Nachverdichtung im Josefsviertel

JOSEFSVIERTEL MOERS

Auftraggeber Stadt Moers

Planung 2013

Ort Moers

Größe 20ha

Wettbewerb Städtebaulicher Wettbewerb nach RAW 2004, Anerkennung

MaJo – Eine neue Zentralität in der Stadt Moers
Am südlichen Stadteingang von Moers kann mit dem MaJo eine neue Zentralität für das Josefsviertel entstehen. MaJo will einen städtischen Raum schaffen, der die neu zu realisierende Platzgestaltung in der Leipziger Straße räumlich fasst und einen das Mattheck und Josefsviertel verbindenden zentralen Platz ausbildet. Anstelle einer punktuellen Intervention an der Vosrather Straße will der Entwurf ein räumliches Leitbild für das Josefsviertel entwickeln, in dem sich in Folge verschiedene räumliche Transformationen integrieren lassen. Das MaJo wird an der Kreuzung der Vosrather Straße mit der Rheinhausener Straße zu einer „urbanen Schnittstelle“ im Süden von Moers. Es stärkt die in Ost-West-Richtung verlaufende Rheinhausener Straße, die das Josefsviertel mit den Stadtteilen Vinn und Absberg verbindet. Die Neugestaltung der Vosrather Straße als wichtiger Bestandteil einer möglichst barrierefreien Verbindung des Stadtkerns von Moers mit dem Erholungsgebiet Schwafheim stärkt den Kreuzungspunkt und verhilft dem neuen MaJo somit zu einer breiteren Öffentlichkeit. Das Josefsviertel und die Mattheck reichen einander mit dem neuen Platz an zentraler Stelle die Hand.

Permeabler Stadtraum
Den Richtlinien des Gender Mainstreaming folgend wird der lange Straßenraum der Uerdinger Straße mit der Vosrather Straße besser vernetzt. Drei Fußwegeverbindungen erhöhen die Zugänglichkeit zum Josefsviertel und stärken die Wegerelationen in Ost-West-Richtung. Die neue Wegeverbindung von der Annastraße über die Walterstraße zur Vosrather Straße unterstützt diese stadträumliche Idee. MaJo schafft Wohnraum und bildet ein Wohnumfeld.

Strategie für eine soziale Nachhaltigkeit
Die „unterschiedlichen Alters-, Lebensstil- und Einkommensgruppen“ (Harlander, T. (Hg.) (2007): Stadtwohnen, S.13) einer Stadtgesellschaft können am Leipziger Platz in den drei MaJos verschiedene Wohnformen verwirklichen. Von der kleinen Etagenwohnung, über Familienwohnungen mit Dachterrasse, Maisonetten hin zu verschiedenen Reihenhaustypologien wird eine Vielfalt an Wohnungsgrößen, Grundrisstypologien und aneignungsfähigen Außenräumen angeboten.

Kleine Grundstücke, hohe bauliche Dichte
Die vorgeschlagene bauliche Verdichtung ermöglicht ein gutes Umlegungsverhältnis des Bodenpreises auf die Nutzflächen. Verschiedene Akteure bauen das Quartier. Die Aufteilung in drei Abschnitte bietet sich für eine Streuung der Investitionen an.

Flexibel bauen
Im Sinne der nachhaltigen Entwicklung wird eine klare baukonstruktive Grundstruktur gewählt, die einen „autonomen Charakter und eine konfrontierende Leere aufweisen. Die NutzerInnen können den zur Verfügung stehenden Raum erobern“ (KempeThill, Detail 5, 2012, S. 453) und aneignen und ihren Bedürfnissen über die Zeit hinweg anpassen. Der Geschoßwohnbau erlaubt durch sein Grundrisssystem eine Variabilität der Wohnungsgrößen, in dem die Schaltzimmer immer wieder neu den Wohnungen zugeordnet werden können.

Eine andere Mobilität ist möglich
Die Lagequalität des Josefsviertels wie auch verschiedene Bewohnerorganisationsformen laden ein, bewusst auf die Nutzung des Automobils zu verzichten. In Moers sind verschiedene Akteursgruppen mit den Themen des Car-Sharings und der Nutzung des Fahrrades befasst. Kurze Wege zu den Haltestellen des ÖPNV, ein hoher Stellplatzschlüssel für Fahrräder und die Möglichkeit einer gemeinsamen Werkstatt für die MaJo-Bikes am Leipziger Platz, wie auch die Möglichkeit der Unterbringung der Räder im Radparkhaus am Bahnhof können zu einem nachhaltigen Mobilitätskonzept führen und somit eine Stellplatzreduktion in Zukunft auf einen halben Stellplatz pro Wohnung ermöglichen. Es könnten dem Freiburger Modell entsprechend Verträge für autofreies wie stellplatzfreies Wohnen angeboten werden. Fünf Carsharing- Plätze für verschiedene Modelle vom Kleintransporter über Kombi bis hin zum Kleinwagen könnten für die BewohnerInnen des Josefsviertel zentral am Platz bereitgestellt werden. Im Zuge einer nachhaltigen Entwicklungsdebatte gilt: Share ist mehr!

Nachverdichtung im Josefsviertel

Westlicher Neckar

Paul-Gossen-Straße Erlangen