Investorenauswahlverfahren Magstadt

INVESTORENAUSWAHLVERFAHREN MAGSTADT

Auftraggeber Stadt Magstadt

Planung 2020

Größe 5.800 qm (KG1) & 1.700 qm (KG 2)

Wettbewerb: 2. Preis, Investorenauswahlverfahren, 2020

Team Anne-Catherine Dietz, Nadine Schlumberger, Theresa Klingler, Ines Neuendorf, Claudia Orán Avalos

Projektpartner
wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH
bäuerle Landschaftsarchitektur

KG 1 – „Südlich der Ihinger Straße“

Die Gemeinschaft
Die 31 Reihenhäuser bilden eine Nachbarschaft, sie gruppieren sich um einen gemeinsamen Freiraum, der im Zentrum steht. Die verschobene Anordnung der Reihenhäuser erzeugt eine Kleinteiligkeit und sorgt für eine gute Einordnung in die Umgebung. Die wechselnde Geschossigkeit unterstützt diesen Entwurfsgedanken. Es entsteht eine lebendige und abwechslungsreiche Nachbarschaft.

Erschließung mit Mehrwert
Die Wegeverbindungen und öffentlichen Bereiche innerhalb der Nachbarschaft sind Aufenthalts- und Begegnungsräume für alle BewohnerInnen. Zwei Bereiche werden besonders gestaltet: Ein Nachbarschaftsplatz im Zentrum und ein Spielplatz.
Die südliche Gebäudereihe wird direkt von der Ihinger Strasse erschlossen, ein Wohnweg erschließt die weiteren Reihenhäuser im Süden. Eine Durchfahrt zur Anlieferung mit dem PKW ist möglich. Die notwendigen Stellplätze werden unauffällig in den Freiraum integriert. Dies ist sowohl aus Nachhaltigkeitsgründen sinnvoll als auch ein Beitrag zum kostengünstigen Wohnen.

KG 2 – „Westlich der Bahnhofstraße“

Der Auftakt für Magstadt: prägnant – ökologisch – barrierefrei
Durch seine – sehr öffentliche und prominente – Lage am Bahnhof ist das Grundstück elementarer Teil des Stadteingangs. Vom Bahnhof kommend bildet der viergeschossige Eckbaukörper, gemeinsam mit dem alten Bahnhofsgebäude, einen prägnanten Auftakt für Magstadt. Eine gewerbliche Nutzung im Erdgeschoss unterstützt diese Funktion.
Die Setzung zweier Baukörper entlang der Hindenburg- und der Bahnhofstrasse schafft einen eindeutig definierten öffentlichen Stadtraum sowie im Innern einen gut geschützten, attraktiven privaten Freibereich. Dieser orientiert sich zu den privaten Freiflächen der Nachbarn. Neben privaten Gärten ist eine gemeinschaftliche Nutzung der Freiräume für alle BewohnerInnen geplant.
Die städtebauliche Setzung gliedert sich durch ihre Maßstäblichkeit und Körnung in die umliegende Gebäudestruktur ein. Das Gebäudeensemble mit mehrfach gegliedertem Eckbaukörper und der straßenbegleitenden weiteren Baukörper mit Satteldach fügt sich wie selbstverständlich in den Kontext ein. Die ortstypischen Satteldächer mit großen Gauben schaffen eine architektonische Verbindung zum Flachdach des Eckbaukörpers.
Magstadt ist, sowohl im Zentrum als auch in der direkten Umgebung, geprägt von Gebäuden mit Satteldächern und Gauben. Um sich behutsam in die Umgebung einzugliedern werden die Satteldächer neu interpretiert und schaffen mit besonderen Gauben Akzente. Die bestehende Topografie auf dem Grundstück wird genutzt, um ein Gartengeschoss zu bilden.

Erschließung
Besonderes Augenmerk wurde auf die Ausbildung der Erdgeschoßzone gelegt. Im öffentlichsten Bereich zur Straße liegt eine Gewerbefläche, um den Stadtraum zu beleben.
An der Hindenburgstrasse und an der Bahnhofstrasse erhalten Maisonettewohnungen als “Stadthäuser” ihre eigene Adresse und werden direkt vom öffentlichen Raum erschlossen. Zugang und Treppenhaus des südlichen Baukörpers bilden eine Baukörperfuge und erschließen die Wohnungen in den oberen Geschossen. Der nördliche Baukörper wird von der Bahnhofstraße erschlossen.

Energie- und Klimakonzept
Die kompakte Bauform in Holz-Hybridbauweise in Verbindung mit den Außenfassaden zu gegenüberliegenden Himmelsrichtungen maximieren die passive Funktionalität der Gebäude. Durch die Begrünung der Dächer in Kombination mit möglichen aufgeständerten Photovoltaikmodulen wird ein optimiertes Mikroklima anvisiert, das sich positiv im Zusammenhang mit der natürlichen Lüftung auf die Wohnbereiche und die Umgebung auswirkt. Die Frischlufteinbringung in die Wohnbereiche erfolgt mittels Nachtstromöffnungen in der Fassade und der Abluftführung über die Nassbereiche. Dies bietet neben dem akustischen Schutz vor Außenlärm auch die kontrollierte Ablüftung der Feuchte aus den Innenbereichen. In die Wohnbereiche wird die Wärme über dezentrale Wärmeübergabestationen verteilt. Die Raumbeheizung erfolgt über eine Fußbodenheizung als Niedertemperaturheizsystem. Die Energieversorgung des Quartiers erfolgt über ein intern aufgebautes Nahwärmenetz, das entweder nach Möglichkeit an ein lokales Fernwärmenetz angebunden wird oder, sofern dies nicht möglich ist, eigenständig hocheffizient mit Wärme versorgt wird. Das Ziel ist den Wärmebedarf der Beheizung und des Warmwasserbedarfs hocheffizient abzudecken und dazu erneuerbare Energiequellen einzubinden.

Fazit
Das Konzept mit seinen Schwerpunkten zur Optimierung der Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil beider architektonischen Konzepte. Die Gebäude- als auch das integrierte Energiekonzept reagieren auf die spezifischen örtlichen Randbedingungen sowie die Anforderungen der Nutzung und unterstützten damit eine spezifische Identität.

Investorenauswahlverfahren Magstadt

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Arbeiten in der grünen Oase – Gewerbepark Hilpertstraße